Um zu verstehen was pferdegestütztes Coaching ist, sollten wir uns zuerst mit der Bedeutung des Konzepts des traditionellen, persönlichen Coachings auseinandersetzen. Die International Coach Federation (ICF) definiert Coaching als “partnerschaftlichen und zum Nachdenken anregenden Prozess, der Menschen und Organisationen kreativ dabei unterstützt, ihr persönliches und professionelles Potential zu steigern.” Durch den Coaching-Prozess, welcher verschiedene Techniken der Fragestellung und Selbsterforschung beinhaltet, können Klienten ihr Bewusstsein und ihre Selbstverantwortung steigern, und mehr Klarheit über ihre aktuelle Situation erlangen. Der Schwerpunkt liegt auf den Zielen, Visionen und Wünschen des Klienten, und die Schritte die dazu nötig sind um diese zu verwirklichen. Das Ziel des Coaching ist es dem Klienten durch Selbstbemächtigung, Unterstützung und Feedback zu helfen, Veränderung in seinem Leben zu erschaffen.
Wenn wir von pferdegestützem Coaching sprechen, geht es um genau den selben Prozess, nur mit dem Zusatz des Pferdes. Durch Beobachtung oder Interaktion mit den Pferden (immer vom Boden aus, es wird nicht auf den Pferden geritten) werden Klienten zur Selbstreflexion, zum Experimentieren und zur Selbstentdeckung angeregt. Der Coach übernimmt hier zweierlei Rollen: die des Moderators und Übersetzers zwischen Pferd und Klient, ebenso wie die des traditionellen Coachs der seine Klienten durch gezielte Fragestellungen und Begleitung Richtung Veränderung führt. Durch sein ehrliches, unmittelbares und vorurteilsloses Feedback, bietet das Pferd dem Klienten eine sofort greifbare und sichtbare Reaktion auf sein Verhalten, seine Emotionen, seine Körpersprache, oder seine Kommunikationsfähigkeiten. Das Pferd ermöglicht eine effiziente und ungewöhnliche Methode um Erkenntnisse und Veränderung im Klienten hervorzurufen und diesen Prozess zu beschleunigen.